Bluthochdruck

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von theia am 29.03.2011 um 19:28 Uhr an: Prof. Dr. Haverkamp und Team

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,

vor einem Jahr wurde ein zu hoher Blutdruck bei mir festgestellt. Dieser ist bisher nur von einem Internisten behandelt worden. Über eine Langzeit-Blutdruckmessung wurde festgestellt, dass der Blutdruck bei 160 zu 100 lag. Ein deutlich zu hoher zweiter Wert. Das Ruhe EKG und der Ultraschall waren in Ordnung. Die Blutwerte sind bis auf einen etwas höheren Leberwert in Ordnung. Mir wurde die Tablette LisiHexal comp 10mg/12,5 mg verschrieben. Ich habe erst jeden Tag eine davon genommen. Mir wurde schwindelig, wenn ich in die Hocke und wieder hoch kam. Der Blutdruck war so weit unten, dass ich nur schlafen konnte. Mittlerweile nehme ich 1/2 Tablette jeden 2. Tag. Die Blutdruckwerte pendeln sich wie folgt ein. Oberer Wert zw. 115-130 , der untere Wert zw. 76-85 manchmal auch über 90 meist über 80 und der Puls ist m.E. sehr hoch meist zw. 80 und 90. Ich habe dabei auch dass Gefühl, wenn ich am PC bei der ARbeit sitze, dass das Herz rast, ohne Belastung. Manchmal fühlt es sich auch so an, als ob es sich zusammenzieht.
Mein Internist hat daraufhin einen Belastungs-EKG gemacht. Der war katastrophal. Nach sehr kurzer Zeit war der Blutdruck bei mäßiger Belastung sehr hoch. Ich habe ein normales Gewicht. 58 kg bei 165 cm. In der letzten Zeit bzw. 2 Jahren habe ich extrem seelische Belastungen mit denen ich fertig werden muss. An denen kann ich jedoch derzeit nichts ändern. Ich weiss ich müßte mehr Sport treiben. Soll ich eine andere Dosierung des Medikamentes nehmen oder ein anderes Medikament. Soll ich einen Kardiologen aufsuchen. Kann ich einige Fastentage einlegen, natürlich nich 'o' Fasten sondern Gemüsetage, Obsttage etc.
Vielleicht können Sie mir einen Tip geben, wie ich mich verhalten soll. Mein Internist will dass ich mehr Sport treibe und wieder einen Belastungs EKG mache.

Antworten

Blutdrucktherapie und Schwindel

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Vielen Dank für Ihre Frage. Die Beschwerden, die Sie schildern sind typische Nebenwirkungen in der Therapie des Bluthochdrucks. Gerade am Anfang der Hypertonietherapie treten häufig aufgrund des erniedrigten Blutdruckes Beschwerden wie orthosthatischer Schwindel (Schwindel bei Bewegung aus der Hocke ins Stehen oder aber von einer liegenden in eine aufrechte Position) und Müdigkeit auf.

Viele Patienten reduzieren wie Sie daraufhin die Blutdruckmedikation. In der Regel adaptiert jedoch der Körper die erniedrigten Blutdruckwerte nach einer Zeit und Schwindel und Müdigkeit treten in den Hintergrund. Wir würden Ihnen daher empfehlen die bisherige Medikation fortzuführen und bei Positionswechseln, wie bei Aufstehen am Morgen, vorsichtig zu sein. Oft hilft es auch, wenn man die Bluthochdruckmedikamente erst verzögert nach dem Frühstück zu sich nimmt. Einige Patienten nehmen auch die Blutdruckmedikamente am Abend ein, um so gerade am Anfang die Nebenwirkungen zu vermindern.

Die schlechte Belastbarkeit während der Ergometrie mit der hypertensiven Blutdruckregulation zeigt, dass Ihr Blutdruck (vor allem bei Belastung) noch nicht optimal eingestellt ist und dass bei Belastung der Blutdruck Ihrem Kreislauf zusetzt. Zusätzlich zu der medikamentösen Blutdrucktherapie würden wir auch eine Ausdauersportart empfehlen.

Für das Herzrasen, was Sie beschrieben haben, würden wir Ihnen zur Diagnosesicherung die Durchführung eines 24 Stunden EKS empfehlen.

Prinzipiell spricht nichts gegen eine vermehrte Obst und Gemüseernährung, Sie sollten aber darauf achten, dass gerade wenn die Temperaturen steigen, Sie ausreichend Wasser trinken.

Ich hoffe, dass wir Ihre Fragen beantworten konnten.

Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité- Universitätsklinikum Berlin

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