Bluthochdruck ohne erkennbare Ursache ...

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von Eve68 am 29.01.2011 um 19:06 Uhr an: Prof. Dr. Haverkamp und Team

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin weiblich, 42 Jahre, schlank, treibe viel Sport (Yoga und Ausdauertraining), habe super allgemeine Blutwerte (Cholersterin usw.), ernähre mich sehr bewusst und gesund. Mein letztes Belastungs-EKG (Januar 2011) war ganz passabel (150 Watt in der Ausbelastung bei 57 kg Körpergewicht, 170 m groß). Seit etwa 10 Jahren habe ich einen TSH-Wert im oberen Normbereich. Es wurde vor ca. 6 Jahren Hashimoto diagnostiziert, ft3 und ft4 sind in Ordnung, der Entzündungswert TPOAK war vierfach erhöht, seit einem dreiviertel Jahr wird mit L-Thyroxin und Selen behandelt (empfohlen u.a. durch Endokrinologen). Ich war danach bis November 2010 super fit! Mein Problem jetzt: seit ungefähr 8 Wochen ein mich sehr belastender Dauer-Bluthochdruck (145/95). Bei körperlicher Belastung steigt lediglich der systolische Wert etwas weiter an. Betablocker wurden auf ACE-Hemmer (Ramipril 2,5 mg) umgestellt. Derzeit hilft aber nicht einmal eine Verdopplung dieser Dosis ... Es passiert gar nichts ...Der Blutdruck geht einfach nicht auf Normalwerte zurück. Ist Ramipril der geeignetste Wirkstoff für mich? Was kann man untersuchen lassen, um der ganzen Sache auf den Grund zu gehen? Es muss doch eine Ursache zu finden sein, zumal mich der hohe Blutdruck in Bezug auf mein allgemeine Leistungsfähigkeit sehr einschränkt. Mit der Aussage: "Ist halt so!", gebe ich mich ungern zufrieden. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
MfG

Antworten

Bluthochdruck

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Die Ursachen eines Bluthochdrucks sind in den meisten Fällen nicht immer feststellbar, so dass man auch von essentiellem Hypertonus spricht. Zu unterschieden ist der essentielle Hypertonus von sekundären Ursachen eines Bluthochdrucks. Die Ursachen des sekundären Hypertonus können Sie, bei anamnestischen Hinweisen, bei ihrem Internisten/ Kardiologen abklären lassen. Hierzu wird eine Ultraschalluntersuchung der Nierenarterien durchgeführt und ihr Blut und ihr Urin auf bestimmte Parameter untersucht. Zusätzlich wird der Blutdruck an beiden Armen gemessen.
Die Therapie des Bluthochdrucks ist vielfältig und zeitintensiv. Außer einer gesunden Ernährung (salz arme Kost)und körperlicher Betätigung ist in vielen Fällen eine medikamentöse Therapie indiziert. Bei der medikamentösen Therapie ist zu beachten, dass die Wirkung der einzelnen Medikamente erst nach 3-4 Wochen auftreten kann. Oft reicht hierbei keine Therapie mit einer Wirkstoffgruppe. Vielmehr ist eine Therapie mit mehreren Wirkstoffgruppen indiziert um dauerhaft den Blutdruck zu senken. Ein ACE-Hemmer (z.B. Ramipril) und ein Beta-Blocker können dabei als erste beide Wirksubstanzen eingesetzt werden. Zeigt sich trotz regelmäßiger Medikamenteneinahme kein Absinken des Bluthochdrucks, können noch weitere Wirkstoffgruppen wie z.B. ein Hydrochlorothiazid und eine Kalziumantagonist eingesetzt werden. Gewöhnlich braucht man mindestens 3 verschiedene Substanzgruppen um den Blutdruck dauerhaft zu reduzieren.

Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité- Universitätsklinikum Berlin

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