Herzmuskelentzündung, Medikamente und Nebenwirkungen

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von minipueppi am 18.03.2011 um 11:54 Uhr an: Prof. Dr. Haverkamp und Team

Sehr geehrter Herr Dr. Haverkamp,

bei meinem Lebensgefährte (40J.) wurde vor 6 Wochen eine Herzmuskelentzündung festgestellt. Über die Medikamente und ihren Nebenwirkungen bin ich nicht informiert (z.B. Herz Hämmer und Epenelon, oder so ähnlich). Heikel wird es, wenn es um das Sexualleben geht..... können Sie mir vielleicht sagen, in wie weit das Sexualleben nun für längere Zeit engeschränkt bleibt???? Wenn ich ihn versuche darauf hin an zu sprechen, reagiert er verdammt genervt, obwohl wir darüber reden sollten....!
Er ist wohl darüber informiert, gibt diese Infp aber nicht an mich weiter und so bin ich nun total irritiert. Einen Versuch haben wir gestartet, zu erst keine Errektion, dann doch, aber ohne Erguss......
Können Sie mir vielleicht bitte einen Rat geben??

Mit lieben Grüßen
ch.S.

Antworten

Sexualstörungen und Myokarditis

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Sehr geehrte Frau S.,

ein funktionierendes Sexualleben ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität und daher kann ich Ihre Besorgnis gut verstehen.

Die Herzmuskelentzündung selbst, und auch die Nebenwirkungen von Medikamenten, die zur ihrer Behandlung eingesetzt werden, können die von Ihnen berichteten Beschwerden bei Ihrem Lebensgefährten auslösen.

Wie lange diese Beschwerden anhalten werden ist nicht leicht vorherzusagen. Im besten Fall können die Medikamente nach dem Ausklingen der Entzündung abgesetzt werden und auch die Herzkraft erholt sich wieder komplett. Dann ist keine dauerhafte Einschränkung der Potenz zu erwarten. Allerdings kann eine Herzmuskelentzündung auch zur dauerhaften Einschränkung der körperlichen (und damit auch der sexuellen) Leistungsfähigkeit führen (weitere Informationen finden Sie dazu auch hier: (Fachartikel Myokarditis)

Unter keinen Umständen sollten jedoch die zur Therapie der Herzmuskelentzündung eingesetzten Medikamente ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden. Auch potenzfördernde Mittel dürfen nur nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden.

Auch wenn es ein heikles und emotionsbeladenes Thema ist, ist es wichtig, dass Sie einen Weg finden, offen mit Ihrem Lebensgefährten über die Probleme zu sprechen. Auch ein gemeinsamer Besuch bei dem behandelnden Arzt kann dabei hilfreich sein.

Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité- Universitätsklinikum Berlin

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