Muss ich mich mit meinen Herzrhythmusstörungen abfinden?

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von hummelgleiter am 26.07.2013 um 23:44 Uhr

Ich habe seit meinem 17. Lebensjahr 'Herzstolpern'. Dieses wurde als harmlos eingestuft, insbesondere, da es unter Belastung verschwand. Ich betrieb intensiv Ausdauersport ohne Probleme.
Inzwischen bin ich 58 und fühle mich zunehmend eingeschränkt. Vor etwa zwei Jahren fühlte ich das 'Stolpern' auch in den Übergangsphasen von hoher zu mittlerer Belastung. Zunehmend stellte sich bei hoher Belastung ein Druckgefühl im Brustbereich ein, das auch danach noch einige Stunden anhielt. Im EKG wurden supraventikuläre und ventrikuläre Extrasystolen sowie ein inkompletter Rechtsschenkelblock festgestellt. Echokardiogramm sowie eine folgende Herzkatheder-Untersuchung ergaben keinen Hinweis auf organische Ursachen. Kurze Zeit später trat beim Sport (Rennrad) nach gefühlten zwei Extrasystolen ein heftiges 'Flattern' im Herzen auf, das etwa drei bis vier Minuten anhielt und dann von selbst wieder verschwand. Dieses Erlebnis hatte ich seitdem (8 Monate) nicht mehr, allerdings habe ich in dieser Zeit auch Belastungsspitzen vermieden.
Dafür kam - erst tageweise, dann immer öfter - ein neues Phänomen zum Vorschein: Nach etwa 15-30 Minuten Sport bei mittlerer Belastung (110-130 Schläge/min.) fängt der Pulsmesser an zu zappeln (+- 10 bis 20 Schläge/min.), teilweise verbunden mit gefühlten Extraschlägen, die mit steigender Belastung zunehmen. Dieses Verhalte scheint jetzt chronisch geworden zu sein und verdirbt mir jede Lust an der Bewegung. Sogar eine mittlere Bergwanderung wurde mir neulich zur Qual, da ich kaum so langsam genug gehen konnte, um meine 'Herzstolperer' einigermaßen in Zaum zu halten.
Inzwischen wurde im EKG neben einem kompletten RSB auch ein linksanteriorer Hemibloch festgestellt. Eine Asystolie von 4,6 s im 24h-EKG beruhigt mich auch nicht unbedingt.

Muß ich mich mit diesen Dingen abfinden, ggf. sogar mit weiterer Verschlimmerung rechnen, oder gibt es doch eine Therapie, die an möglichen Ursachen ansetzt? Stress, Alkohol, Koffein, etc. habe ich längst hinter mir gelassen, an der Dosierung des Schilddrüdenmedikaments arbeiten wir (125-175ug Eutyrox).

Antworten

Herzrhythmusstörungen

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Hallo Hummelgleiter,
Eutyrox wie auch L-Thyroxin wird oft nicht gut vertragen. Man kann die Medikation reduzieren bis ganz ausleiten, wenn man besipielsweise spagyrisch die SD-Funktion anregt (das gelingt übrigens auch nachweislich nach SD Total-OP).
Ich bin immer ganz vorsichtig mit "Psycho"erklärungen für auftretende Symptome.
Ein wirklich umfassendes (nicht kassengetragenes) Labor sollt unbedingt gemacht werden. Empfehlen kann ich das BIO LABOR in Hemer. Dort werden sinnvolle (!) Parameter untersucht und vor allem hervorragend interpretiert. Das können viele Ärzte heute nicht mehr bzw. es werden die entscheidenden Parameter vergessen zu prüfen. Fragen Sie doch Ihre Heilpraktikerin bei der Sie zur Zeit in Behandlung sind. Sie kann in diesem Labor auch im Vorfeld anfragen, was speziell in Ihrem Falle untersucht werden sollte.
Und - NEIN - abfinden sollte man sich nie mit Symptomen und Diagnosen.
PS. Kinesiologisch kann man sich schon anschauen, was Sie mit 17 Jahren so beschäftigt hat. In Ihrem Unterbewußtsein ist das nämlich alles abgespeichert.
MfG
G.Schramm

Herzrhythmusstörungen

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S.g. Frau Schramm,

vielen Dank für Ihre Anregungen. In der Tat, meine SD wurde vor knapp zehn Jahren ziemlich komplett entfernt (Knoten & Zysten).
Seitdem nahm ich 175ug Eutyrox unter jährlicher Kontrolle des TSH. Im Mai dieses Jahres habe ich in Absprache mit meinem Hausarzt die Dosis in zwei Stufen auf die Hälfte reduziert, in der Hoffnung, damit meine Rhythmusprobleme positiv beeinflussen zu können. Leider scheinbar ohne Erfolg. Da der TSH gestiegen ist, haben wir uns vor 5 Wochen auf 125ug geeinigt. Eine Kontrolle ist demnächst fällig.
Jetzt würde mich nur interessieren, wie ich eine praktisch nicht mehr vorhandene SD zur Produktion anregen sollte. Nach den Erläuterungen meines Hausarztes würde eine dauerhaft geringe Medikamentendosis die SD-Reste zum Wuchern bringen, und eine neuerliche Operation wäre problematisch.

Schilddrüse

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Meine Erfahrungen in der Praxis sind folgende:
Ich leite bei meinen total operierten Patienten vorsichtig das L-Thyroxin aus, in dem ich eine spagyrische Schilddrüsenmischung verordne. Diese lässt die verbliebenen SD-Zellen wieder anfangen regelrecht zu arbeiten. Bei der Sonographie ist tatsächlich wieder SD-Gewebe zunehmend nachweisbar - kein wucherndes - sondern funktionsfähiges.
Das passt (wahrscheinlich) nur nicht in das Bild der Schulmedizin und Pharmaindustrie.
MfG
G.Schramm

Herzrhythmusstörungen

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Hallo hummelgleiter

Haben Sie schon einmal nachgedacht, abseits der klassisch-medizinischen Wege ganzheitlichere Behandlungsoptionen zu finden? Denn bevor Sie nichts anderes ausprobieren, können Sie auch nicht sagen, ob Sie sich nun damit abfinden müssen.
Es scheint bei Ihnen ja organisch nichts zu finden zu sein, außer eine Funktionsstörung und Messwerte außerhalb einer Norm.

"Ich habe seit meinem 17. Lebensjahr 'Herzstolpern'.": Was war in dieser Zeit? Welchen (seelischen) Belastungen waren Sie ausgesetzt? Pubertät? Emotionale Verletzungen, Liebeskummer/"zerbrochenes" Herz, Kummer/Trauer, starke belastende Veränderungen...?

Grüße
Heilpraktiker Dieter Wolf
Klassische Homöopathie

Herzrhythmusstörungen

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S.g. Herr Wolf,
vielen Dank für Ihre Anregungen und Fragen.
Da rennen Sie bei mir offene Türen ein: Seit etwa zwei Monaten bin ich bei einer Naturheilpraktikerin in Behandlung. Aber da muss ich wohl noch eine Weile geduldig sein, um über Erfolg oder Misserfolg zu sprechen.
Natürlich war bei mir in diesem Alter einiges geboten an Höhen und Tiefen. Aber ein bestimmtes Ereignis mit dem erstmaligen Auftreten der Rhythmusstörungen ursächlich in Verbindung zu bringen, ist nach so langer Zeit nicht mehr möglich. Noch dazu, wo der Beginn der Störungen nicht so leicht zu datieren ist. Ich kann nur sagen, dass mit 17 erstmals eine ärztliche Diagnose vorlag.

Vielleicht noch eine Sache in Ihre Richtung: Mit ca. 23 hatte ich periodisch wiederkehrende Magenkrämpfe, die schließlich auch chronisch wurden. Mein Tagesablauf sah so aus, dass ich am Morgen aufstand und mich gut fühlte, bis sich nach kurzer Zeit diese krampfartigen Schmerzen einstellten und für den Rest des Tages präsent waren. Ärztliche Untersuchungen ergaben keine organischen Ursachen. Nachdem ich als Student schließlich so eingeschränkt war, dass meine Lernaktivitäten ernsthaft behindert waren, wandte ich mich in meiner Not an die Uni-Klinik und kam zu einer Sitzung mit einem Psychosomatiker. Dieser stocherte eine Stunde lang in meiner Vergangenheit und dem Privatleben herum und danach war das Problem weitgehend gelöst. Also, scheinbar ein Teufelskreis: Gedanken an den Schmerz führen zum Schmerz und der Schmerz führt zu noch mehr Aufmerksamkeit, u.s.w. Dieser Teufelskreis musste nur durchbrochen werden.
Angesichts dieser Episode denke ich schon manchmal, ob sich mein Vagusnerv vielleicht jetzt nur eine andere Zielscheibe ausgesucht hat.

Herzrhythmusstörungen

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Hallo hummelgleiter

Wenn Sie noch Infos über das vegetative Nervensystem suchen, werden Sie hier fündig:
[Unzulässiger Link entfernt, bitte die Regeln beachten. Die GK-Redaktion]

Falls die momentane naturheilkundliche Behandlung nicht zum Erfolg führt, empfehle ich eine klassisch-homoeopathische Behandlung.

Grüße
Heilpraktiker Dieter Wolf

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