Ich (männlich, 37 Jahre), hatte letztes Jahr paroxysmales Vorhofflattern, welches erfolgreich mit einer Ablation beseitigt wurde.
Sämtliche Untersuchungen haben ergeben, dass keine strukturellen Herzerkrankungen vorliegen.
Bei einer Nachuntersuchung wurde nun Vorhofflimmern festgestellt. Da eine Medikation mit Betablockern bei mir nicht möglich ist (wurde letztes Jahr ausprobiert, schon bei geringer Dosierung hatte ich einen viel zu niedrigen Ruhepuls von unter 40 Schlägen pro Minute), schlug der behandelnde Arzt eine PVI (Pulmonalvenenisolation) vor. Nach seinen Äußerungen sollte ich so schnell wie möglich versuchen, das Vorhofflimmern beseitigen zu lassen, da jeder Tag mit Vorhofflimmern dem Herz nicht gut tun würde.
Da ich die Symptome des Vorhofflimmerns meistens überhaupt nicht spüre, weiß ich auch nicht, ob es sich um paroxysmales Vorhofflimmern handelt oder ob es ständig auftritt.
Meine Frage ist, ob Sie mir zu einer PVI raten würden (einen Termin hätte ich für Anfang Mai) oder ob vorerst andere Methoden ausprobiert werden sollten. Sollten eventuell erst einmal Langzeit-EKGs geschrieben werden um die Häufigkeit festzustellen oder wäre eine Behandlung mit anderen Medikamenten möglich? Ein anderer Arzt sprach von Tambocor, was ja aber auch den Puls verlangsamen kann. Außerdem hat er das Vorhofflimmern als eher "gutartige Herzrhythmsstörung" bezeichnet.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und bedanke mich vorab.
Antworten

Pulmonalvenenisolation bei Vorhofflimmern
Nach einer Katheterablation von Vorhofflattern tritt bei einigen Patienten im Verlauf Vorhofflimmern auf.
Insbesondere bei paroxysmalem Vorhofflimmern hat eine Pulmonalvenenisolation gute Chancen, den normalen Herzrhythmus zu stabilisieren. Bei etwa 40% der Patienten muss so eine Pulmonalvenenisolation aber im Verlauf erneut durchgeführt werden, da es eine Leitungserholung aus den Pulmonalvenen geben kann.
Da in Ihrem Fall bereits Betablocker zu einem reletiv langsamen Ruhepuls führten, sind spezielle rhythmusstabiliserende Medikamente, wie beispielsweise das von Ihnen erwähnte Tambocor (Flecainid) eher nicht geeignet.
Die Indikation zu einer Ablation von Vorhofflimmmerablation ergibt sich aus der durch das Vorhofflimmern verursachten Symptomatik. Da Sie diese zummindest zwischenzeitlich Beschwerden verspüren und zudem noch relativ jung sind, würden wir Ihnen zur Durchführung einer Katheterablation raten.
Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité- Universitätsklinikum Berlin
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