Guten Tag Herr Prof. Dr. Haverkamp und Team,
ich habe eine Frage zu verlängertem QT Intervall und Torsade de Pointe. Ich bin durch eine Studie von Frau Dr. Diana Seel auf Sie gestoßen. Ich nehme Opipramol und Trimipraim wegen einer somatoformen Herz Kreislauf Störung. Habe im Beipackzettel gelesen dass beide Medikamente diese beiden oben genannten Sachen auslösen.
Ich bin weiblich und 28 Jahre alt, war heute beim Kardiologen, ruhe ekg, belastungs ekg sowie Herzultraschall war alles ohne Befund. Ich mache mir jetzt ziemlich große Sorgen wegen den Medikamenten, kombinieren soll man solche Mittel die diese Nebenwirkungen auslösen sowieso nicht, das habe ich gelesen. Können Sie mir dazu bitte irgendwas sagen? Wann tritt so etwas auf, nehme Opipramol seit ca. 2 Wochen,muss ich jetzt ständig Angst haben dass ich eine lebensbedrohliche Herzrhytmusstörung bekomme? Mein QT Wert von heute ist 433.
Vielen Dank
Antworten

Somatoforme Herz/Kreislaufstörung
Hallo Alexandra,
als HP (mit nur medizinischem Grundstudium an der Uni) möchte ich auf Ihren QI nicht weiter eingehen und das den Fachleuten überlassen.
Wichtig erscheint mir aber, dass diese Antidepressiva - schon jedes für sich alleine genommen - nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollte. Denn außer den lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und den im Beipackzettel beschriebenen Nebenwirkungen (!) wird auch ein Brustkrebsrisiko und Erbgutschäden diskutiert; ganz abgesehen von jeweils unterschiedlichen Wirkungen bei jedem Patienten. Nicht zu vergessen, dass diese Medikamente meist an Männern und nicht an uns Frauen "getestet" wurden und man beim Opipramol - trotz Zulassung - die genaue Wirkungsweise immer noch erforscht.
Wenn man keine organische Ursache finden kann spricht man auch von Herzneurose. Diese gehört auch psychotherapeutisch begleitet, nicht nur durch Psychopharmaka unterdrückt.
Begleitet wird in der Regel durch eine kognitive Verhaltenstherapie oder eine psychodynamische Therapie.
Auch an die psychologische Kinesiologie kann man denken; da kommt man meist schneller ans Ziel.
In jüngster Zeit bringt man Angststörungen beim Erwachsenen auch mit neurophysiologischen Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit in Verbindung.
Ich hoffe Ihnen noch ein paar Ansatzpunkte gegeben zu haben, um von dieser Medikation schnell wieder loszukommen.
Gut ist auch, sich mehrere ärztliche Meinungen einzuholen bzw. sich einen Therapeuten zu suchen, der begleitend behandelt.
Kontraproduktiv ist es auf alle Fälle, ein Medikament gegen Angst einzunehmen und auf Grund der Einnahme Angst zu haben, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu bekommen.
MfG
G.Schramm
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