Sehr verehrte Damen und Herren
Ich bin 76 Jahre alt , nehme seit vielen Jahren Bluthochdruck behandelnde Medikamente, wodurch er recht gut eingestellt ist.Trotzdem hat sich in dieser Zeit eine Septumhypertrophie entwickelt (ca.18mm ).Ich treibe regelmäßig Sport ( Joggen ), 2 X wöchentlich für 1 Std. und glaube , einiges damit gegen eine Verschlechterung getan zu haben Der genannte Wert des Septums ist fast konstant geblieben und der Druckgradient sogar sehr stark zurückgegangen.
Das Problem , das in letzter Zeit bei mir auftritt ist folgendes :Körperliche Belastungen bis ca. 21/2 Std. nach einem Essen rufen eine Brustenge und leichte Atemnot hervor , die jedoch bei bleibender Belastung abnimmt.Dabei spielt die Größe der Mahlzeit auch eine gewisse Rolle ..Ich hielt es für Angina Pectoris, bin mir aber nicht sicher , da es nicht mit Brustschmerzen verbunden ist. Meinen Sport treibe ich nur nüchtern oder nach genügend großem zeitlichen Abstand zum letzten Essen. Ich kann mir vorstellen , dass nach einem Essen erhöhter Blutbedarf des Magens vorliegt. Ob das aber die einzige Ursache für diese Erscheinung ist , kann ich nicht so recht glauben , denn in meinem Alter zeigen mit ziemlicher Sicherheit die Herzkranzgefäße auch gewisse Verengungen.
Eine Untersuchung mit einem Herzkatheder dürfte bei mir allerdings etwas problematisch sein, da ich noch ein Aortenbogenaneurysma mit einem Durchmesser von ca. 50mm habe.
Muss ich nun mit dem geschilderten Zustand leben oder sehen Sie eine Behandlungsmöglichkeit ?
Antworten

Brustbeschwerden nach Mahlzeiten
Vielen Dank für Ihre Frage.
Die Beschwerden die Sie schildern können eine kardiale Ursache haben und wir würden Ihnen eine kardiale Abklärung empfehlen (siehe auch Fachartikel Brustschmerz )
Wir würden Ihnen empfehlen sich bei einem Kardiologen vorzustellen und dort ein Belastungs-EKG durchführen zu lassen.
Sollten während des Belastungs-EKG sich die Beschwerden reproduzieren lassen und/oder sollte es zu EKG Veränderungen kommen, würden wir Ihnen eine invasive Koronardiagnostik empfehlen. Ein Aortenaneurysma ist per se keine Kontraindikation zur Durchführung einer Koronarangiographie.
Sollte sich während des Belastungs-EKG eine hypertensive Blutdruckregulation (d.h. unter Belastung ein stark erhöhter Blutdruck) zeigen, könnten die Beschwerden auch von ihrem Blutdruck herrühren. Prinzipiell müssen Sie aufgrund Ihres Aortenaneurysma besonders auf einen optimal eingestellten Blutdruck achten.
Ihren Angaben zufolge haben sie eine Septumhypertrophie von fast 18 mm. Eine Ursache für einen solchen Wert könnte ein über Jahrzehnte bestehender nicht behandelter Hypertonus sein.
Eine Septumhypertrophie von fast 18 mm kann aber auch durch andere Ursachen verursacht werden. Könnten Sie uns bitte noch weitere Einzelheiten Ihrer Echokardiographie mitteilen.
Falls eine kardiale Abklärung keinen wegweisenden Befund zeigen sollte, müsste man bei Ihren Beschwerden auch an nicht kardiale Ursachen denken.
Ich hoffe, dass wir Ihre Fragen beantworten konnten.
Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité- Universitätsklinikum Berlin
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