soll ich weit Nebivolol steigern? soll das Vedünnungsmittel gewechselt werden?

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von verena84 am 04.04.2012 um 9:04 Uhr an: Prof. Dr. Haverkamp und Team

Sehr geehrter H.Prof.Haverkamp
Seit Feb. 2011 hatte ich 3x starke Herzklopfen,bei einem EKG wurde VHF festgestellt.1x änderte sich der Rhythmus unter Gabe von Metropolol,1x ohne Therapie,1x durch Gabe von Magnesium und Kaium.(Seit Feb. nehme ich regelmäßig Magium K 2xTgl.)
Im März 2012 wurde ein 3Tage EKG gemacht ,wo sich verschiedene unterschiedl.Episoden darstellten, wie auch schon in einem EKG in Februar 2011.
U.a. wurde bei einem MRT des Gehirns ein kl. Infarktareal re.frontal entdeckt.
Somit wurde mir Pradaxa 110mg 2x tgl.(ich wiege 48KG) und Nebivolol 5mg ,welches ich abds. mit 1/4 Tbl.beginnen sollte und langsam auf 2x 2,5 mg steigern sollte. Im Moment bin ich auf 1/4 -0- 1/2 angekommen.
Mein Zustand ist in keiner Weise verbessert, ich habe spürbar Herzstolpern ,mein RR geht weiter runter( im Durchnitt 88/60) ,mein Puls 50 -52, meine RR Werte sind sonst meistens auch beide unter 100,der Puls normal 62-68)
Meine Cardiologin ,die ich neu aufsuchte,meinte , dass Nebivolol nicht das richtige Med. sei, ...aber ich wäre ja jetzt damit am Einstellen...??
Mein HA sagte ,dass ich Nebivolol abds.nicht nehmen soll,sondern morg. weiter , ganzlangsam auf 5mg steigern soll.
Da ich wegen Soodbrennen und Blähungen ,leichte Nierenschmerzen auch Pradaxa nicht gut vertrage, würde mein HA, dass ich am liebsten auf Xarelto wechseln sollte.Ich soll meine Cardiologin fragen.Die ist z.Z.imUrlaub.
Jetzt noch einmal meine Frage an Sie:
1.Würden Sie raten, dass ich weiter Nebivolol steigern sollte, so wie mein HA meint, obwohl ein anderes Mittel vielleicht (z.B.Metropolol) besser wäre und es mirz.Z. auch nicht besser geht (weiter HerzklopfenStolpern,arrhythmischer sehr niedriger Puls 50-54)?
2.Wäre ein anderes Verdünnungsmittel besser für mich.( mein HA hält z.B. Xarelto für angezeigt),wenn ja, wie kann ein Umstellen gefahrlos duchgeführt werden?
Ich wäre Ihnen dankbar für Ihre hochgeschätze Meinung
Mit freundl.Grüßen
Dorothea R.

Antworten

Nebivolol

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Ob Nebivolol oder ein anderer Betablocker wie z. B. Metoprolol genommen werden soll und in welcher Dosierung, hängt u. a. von der maximalen und minimalen Herzfrequenz und dem Herzfrequenzprofil ab. Hierzu muss unter der aktuellen Medikation ein Langzeit-EKG durchgeführt werden. Ein Puls von 45-50/min in Einzelmessungen ist nicht aussagekräftig, da dies nur Momentaufnahmen sind und bei Vorhofflimmern in Ruhe durchaus vorkommen können, ohne dass deswegen die Therapie geändert werden muss.

Nebivolol und Metoprolol unterscheiden sich zwar im Nebenwirkungsprofil und in der individuellen Verträglichkeit – es ist allerdings fraglich, ob sich die von Ihnen angegeben Beschwerden bei einem Wechsel vom einen auf das andere Medikament ändern. Herzstolpern und ein arrhythmischer Puls gehören zum Vorhofflimmern dazu und werden sich unter beiden Medikamenten vermutlich nicht ändern. Eher wäre zu überlegen, ob man das Vorhofflimmern nicht zu beseitigen versucht, z. B. durch eine elektrische Kardioversion und eine anschließende Behandlung mit einem spezielleren Medikament wie Flecainid. Dies müssen sie mit ihrer Kardiologin (ggf. dem Vertreter) besprechen.

Eine Umstellung der Antikoagulation von einem auf ein anderes Medikament ist möglich und sollte bei Unverträglichkeit auch durchgeführt werden. Aufgrund der relativ kurzen Wirkdauer und relativ guten Steuerbarkeit ist die Gefahr einer „Überantikoagulation“ oder einer Lücke in der wirksamen Antikoagulation bei den von Ihnen genannten Medikamenten geringer als z. B. bei Marcumar. In jedem Fall muss der Wechsel der Medikamente mit dem Arzt abgestimmt werden und unter seiner Aufsicht erfolgen.

Ihr Prof. Dr. Haverkamp und Team
Charité - Universitätsklinikum Berlin

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